Am 13. Februar 2025 erschien in der Zürichseezeitung (ZSZ) ein Artikel mit dem selbstredenden Titel «Sämtliche neu geplanten Deponiestandorte fallen durch». Darin wird beschrieben, wie die Delegiertenversammlung der Zürcher Planungsgruppe Zimmerberg (ZPZ) vom 6. Februar 2025 abgelaufen ist. Während dieser Versammlung wurde die Stellungnahme der ZPZ im Rahmen der laufenden Anhörung zur Teilrevision des kantonalen Richtplans 2024 betreffend den Deponiestandort Längiberg in Horgen entschieden.
Während dieser Sitzung hat sich der Präsident der ZPZ Martin Arnold aktiv für die Beibehaltung des geplanten Deponiestandorts Längiberg im Richtplan stark gemacht. Und dies trotz eines Antrags auf Streichung des Längiberg aus dem Richtplan durch den Horgner Gemeinderat Andy Macaluso, welcher von der Wädenswiler Stadträtin Astrid Furrer unterstützt wurde. Martin Arnold gab «taktische» Gründe an und sagte, dass man den Standort «zähneknirschend» akzeptierend solle. «Dies im Wissen, so Arnold, dass die Deponie wahrscheinlich nicht komme. Der Längiberg sei nämlich als Ersatzstandort definiert.»
Dieses Argument ist reine Augenwischerei, denn so lange der Standort nicht endgültig aus dem Richtplan verschwindet, wird er auch umgesetzt werden – da gibt es keinerlei Garantie, dass dem nicht so sein wird.
Neben den ungenügenden Argumenten von Martin Arnold für eine Beibehaltung des Deponistandorts Längiberg im Richtplan (es gibt ja genügend objektive Gründe warum man auf genau diesen Standort verzichten muss) ist aber etwas anderes noch viel brisanter:
Die Toggenburger AG hat sich bereits die Rechte für den Betrieb der Deponie Längiberg beim Landeigentümer gesichert. Geschäftsführer der Toggenburger AG ist Truls Toggenburger selbst. Dieser ist auch Präsident des Fachverbandes der Kies- und Betonwerke des Kantons Zürich (FKB). Und dessen Geschäftsführer ist kein anderer als Martin Arnold, seinerseits eben Präsident der ZPZ!
In einem Interview mit Martin Arnold, welches am 3. Oktober 2018 in der ZSZ erschienen ist, steht zu lesen, dass Martin Arnold dank seinem «exzellenten Beziehungsnetz» die Interessen seiner Kunden «zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle des politischen Prozesses einbringen» könne.
Ist das etwa hier passiert? Hat die Toggenburger AG ihre Felle davonschwimmen sehen? Und hat Präsident Arnold seinem langjährigen Weggefährten unter die Arme gegriffen? Bei heutigen Marktpreisen von ca. CHF 180.- pro Tonne Sondermüll und daraus folgenden Erträgen im dreistelligen Millionenbereich, ist die Streichung eines Deponiestandorts jedem Deponiebetreiber ein Graus.
Jedenfalls ist es offensichtlich, dass hier ein riesiger Interessenkonflikt besteht! Darum fordert der Verein «Nein zur Deponie Längiberg» in einem offenen Brief an die ZPZ und deren Delegierten den Rücktritt von Herrn Arnold als Präsident der ZPZ.
Den offenen Brief gibt es hier zu lesen.